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Oberbürgermeister Stadt

Partnerstädte-Treffen in Bolesławiec – Beeindruckendes Stadtfest mit großer Keramik-Parade

Pirnas Stadtoberhaupt sieht städtepartnerschaftliche Beziehungen in niederschlesische Kreisstadt Bolesławiec (Bunzlau) vertieft und gefestigt

Auf Einladung des seit 2002 amtierenden Stadtpräsidenten, Pjotr Roman, weilte Oberbürgermeister Tim Lochner vom 15. bis 17. August 2024 in der (seit 1982) polnischen Partnerstadt Bolesławiec (Bunzlau). Mit Vize-Stadtpräsident Robert Rzepnicki (Foto), der die polnische Delegation beim vorangegangenen Stadtfest in Pirna geleitet hat, ergab sich ein herzliches Wiedersehen im historischen Hochzeitssaal des ebenfalls inmitten des Marktes stehenden Rathauses (Foto).

Neben dem intensiven Kennenlernen der seit 1982 mit Pirna freundschaftlich verbundenen Stadt (vgl. Rubrik Städtepartnerschaften) standen zahlreiche Termine auf dem Programm, um den Austausch fortzusetzen und zu vertiefen. Höhepunkt am Freitag war der große Festumzug aus Anlass des 30. Keramik-Festivals unter Teilnahme der Partnerkommunen (Fotos), der mit einem großen Stadtfest verknüpft ist. Hinter der von einer Angehörigen der Pfadfinder-Organisation tapfer durch die Gluthitze getragenen Ortstafel konnte Tim Lochner (in der vom Amtsvorgänger überlassenen gelb-roten Schärpe) auch zahlreiche aufmunternde Grüße in deutscher Sprache aus dem dichtgedrängten Publikum entgegennehmen.

An dieser Stelle kann allen Lesern ein Besuch der Partnerstadt wärmstens ans Herz gelegt werden. Ein reich belebter und mit Wasserspielen inklusive Sprühsäule (Foto) aufgelockerter Marktplatz mit zahllosen gastronomischen Verführungen wartet auf die Besucher. Diese werden Bolesławiec insbesondere in den Abendstunden als romantisch illuminierten Sehnsuchtsort einer noch intakten Welt voller Sicherheit und Gemütlichkeit erleben, wenngleich die Stadt ihre gastronomische Vielfalt zu Teilen einer Sonderkonjunktur durch die Anwesenheit des US-amerikanischen Militärs verdankt. Ebenfalls in Hinblick auf die zum Stadtfestwochenende dargebotenen Attraktionen im Fahrgeschäftebereich spielt diese Stadt in einer hohen Liga.

Auf dem abendlichen Bankett des Stadtpräsidenten zu Ehren der zum Teil von weither angereisten Gäste auf dem Gelände des hervorragend eingerichteten Keramik-Museums war reichlich Gelegenheit für interessante Gespräche, u. a. mit der Delegation der von der Einwohnerzahl mit Pirna vergleichbaren Stadt Siegburg sowie mit dem von 1990 bis 1998 amtierenden Altbürgermeister der Gastgeberstadt, Józef Król. Letzterer gestand, dass die Neigung der polnischen Nachbarn, mit Pirna auch nach der Wende eng zu kooperieren, zunächst überschaubar war. Als desto bedeutender darf mithin eingeschätzt werden, dass diese Delle in den offiziellen Beziehungen inzwischen der Vergangenheit angehört. Oberbürgermeister Lochner möchte daher an dieser Stelle die Pirnaer Stadtgesellschaft ermuntern, Kontakte in die polnische Partnerstadt aufzubauen oder zu vertiefen. Der Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit unserer Stadtverwaltung, dem die Städtepartnerschaften zugeordnet sind, hilft bei Kontaktanbahnungen zur polnischen Seite nach besten Kräften mit.

Am Sonnabend unternahmen die Partner-Delegationen mit Ausführungen durch Vize-Stadtpräsidentin Renata Szewczyk einen Stadtrundgang, u. a. ins überregional bekannte Solebad und durch die bedeutende Keramik-Ausstellung. Mit Willensbekundungen, sich gern wiederzusehen, wurde der Besuch mit einem weiteren kleinen Imbiss im historischen Rathaus beschlossen. 

Am Rande des Veranstaltungsprogramms begegnete Pirnas Oberbürgermeister dem auf Einladung seines Partnerkreises (Powiat Bolesławiecki) ebenfalls in der Keramikstadt weilenden Bautzner Landrat Udo Witschas zu einem von gegenseitigem Respekt geprägten kurzen Meinungsaustausch. Die beiden Kommunalpolitiker stimmten insbesondere darin überein, dass vor dem Hintergrund der polnischen Gastgeberstadt auf unser deutsches Heimatland große, nur gemeinsam zu bewältigende Aufgaben zukommen werden. Der Besuch Polens liefere dazu wertvolle Anregungen, die es nach Hause mitzunehmen gelte.

Timo Backofen
Fachgruppenleiter
Büro des Oberbürgermeisters