Solarpower auf der Seminarstraße
Auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke Pirna herrschte in den vergangenen Wochen emsiges Treiben. Da wurde geschraubt, gedübelt, montiert und justiert.
Der Grund: Das Unternehmen nutzte eine Dachsanierung auf dem Haus gleichzeitig dafür, die gesamte Fläche mit Photovoltaik auszustatten, um so den Energiebedarf des Bürogebäudes mit selbst erzeugtem Strom zu decken. Auf einer Fläche von 1.100 m² wurden im Zuge der Baumaßnahme insgesamt 254 PV-Module auf dem Flachdach installiert.
Trotz vieler Energiesparmaßnahmen ist der Energiebedarf des Gebäudes hoch. Denn hier arbeiten rund 200 Mitarbeiter daran, die Wasser- und Energieversorgung von Stadt und Umland sicherzustellen und zuverlässig für die Anliegen von Privat- und Geschäftskunden da zu sein. Im Jahr 2023 entsprach der Verbrauch der Stadtwerke für das Verwaltungsgebäude inklusive der 10 Ladepunkte, die dem betrieblichen Fuhrpark und Kunden zur Verfügung stehen, etwa dem Jahresbedarf von 80 Familien. Künftig wird die Photovoltaikanlage in Verbindung mit einem Energiespeicher die Hälfte des Energiebedarfs am Standort abdecken. Die Dachanlage hat eine Gesamtleistung von 110kWp in der Spitze.
Im nächsten Bauabschnitt erfolgt nun die Errichtung eines Technikanbaus, der das Herzstück der intelligenten Energieverteilung wird. Hier wird zudem ein Energiespeicher untergebracht, der es erlaubt, überschüssige Energie aufzunehmen und bei Bedarf wieder freizugeben. Damit kann das volle Potenzial der Photovoltaikanlage ausgeschöpft und selbst erzeugter Strom auch in Zeiten mit fehlender Sonneneinstrahlung genutzt werden.
Das Energie-Management-System bietet eine transparente Übersicht über die Energieverteilung im gesamten Objekt und sorgt für eine intelligente Verteilung der überschüssigen Energie. Für den Anbau ist eine zusätzliche PV- Fassadenanlage vorgesehen.
Die Arbeiten zur Umsetzung des Technikanbaus sind bereits gestartet und werden bis in den Herbst hinein andauern. Bei der Baumaßnahme setzen die Stadtwerke Pirna bewusst auf deutsche Hersteller und verbauen etwa die PV-Module der Firma Solarwatt aus Dresden, die Wechselrichter von SMA aus Kassel sowie Energiespeicher der Firma Tesvolt aus Wittenberg.
„Mit dieser zukunftsweisenden Investition wollen wir unseren Beitrag zur Energiewende hier in der Region leisten und schaffen gleichzeitig eine Vorzeigelösung für unsere Kunden. Das intelligente Energie-Management-System ist der Schlüssel zur autarken Energieversorgung. Es ermöglicht uns, künftig flexibel auf die Verfügbarkeit von kostenfreiem Sonnenstrom zu reagieren“, kommentiert Peter Kochan, Geschäftsführer der Stadtwerke Pirna, die Maßnahme.
Das städtische Tochterunternehmen setzt vor allem auf regionale Energieerzeugung und deckt seinen Eigenbedarf bereits seit Jahren mit Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen, um die Ressourcen der Umwelt zu schonen.
Übrigens sind auch die Stromtarife für Kunden der Stadtwerke Pirna seit dem Jahr 2023 auf 100% Ökostrom umgestellt. Mit einem erweiterten Tarif, dem „PirnaStromUMWELT+“, werden gar noch umfassendere Kriterien erfüllt. Hier wird nicht nur Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen angeboten, sondern pro verkaufter Gigawattstunde 250 Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien und nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen in der Region investiert.