Richard-Wagner-Stätten Graupa begrüßen Jubiläumsgast im Jubiläumsjahr
Die 70-jährige Christel Bischoff vom Düsseldorfer Volksbühne e.V. nahm ein Erinnerungspräsent aus den Händen von KTP-Geschäftsführer Christian Schmidt-Doll entgegen, der mit Stolz auf das zehnjährige Bestehen der Einrichtung blickt.
Die neue Sonderschau widmet sich Richard Wagner als willkommener Stoff für Karikaturisten seiner Zeit. Ob Dichter und Komponisten wie Johann Nestroy, der Berliner Couplet-Dichter David Kalisch, Oscar Straus, Hans Pfitzner und selbst der Wiener Operettendichter Franz von Suppé fanden in Wagners Wirken Vorlagen für Vergnügliches. Dass Richard Wagner kein Kind von Traurigkeit war, zeigt sich auch darin, dass er über sich und die zeitgenössischen Parodien lachen konnte. In launiger Stimmung parodierte er gern seinen sonst kaum merklichen sächsischen Dialekt, wie in einem Brief von Friedrich Nietzsche überliefert wurde. Die neue Sonderschau Graupa zeigt Belege dafür aus zwei Jahrhunderten.
Mit einem Füllhorn begleitender Veranstaltungen zum 2023er Ring-Zyklus der Semperoper Dresden waren die Richard-Wagner-Stätten Graupa im Januar in das zehnte Jahr ihres Bestehens gestartet. Vom 25. Januar bis 19. Februar zeigte das Museum die Kabinettausstellung „Von der Vision zum Bühnenfestspiel“ mit einzigartigen Dokumenten zur Aufführungsgeschichte des Rings. Vom 18. Februar bis 30. April folgte die Sonderschau „See the Sound of Wagner“ (Sieh den Klang von Wagner) – eine Installation aus Porzellan, Licht und Musik. Mit einem musikwissenschaftlichen Symposium in Kooperation mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum Dresden wurde am 24. und 25. März die Beziehung von Carl Maria von Weber und Richard Wagner neu betrachtet.
Höhepunkt des Jubiläumsjahres war die Wagneriade im Frühjahr. Am 19. Mai wurde die Sonderausstellung „Klang in Bronze gegossen. Richard Guhr zum 150. Geburtstag“ eröffnet. Tags darauf folgte die Weltpremiere der deutschen Synchronfassung des Kinofilms „The Zurich Affair (Eine Affäre in Zürich - Wagners erste und einzige Liebe)“ – eine Liebesgeschichte in der Schweiz, inszeniert von Regisseur Jens Neubert. Am 21. Mai fand nach vier Jahren Pause wieder die WagnerWiese am Lohengrinhaus in Graupa statt. Am 24. September startete mit „Wagner Walk“ eine innovative Führungsreihe mit dem neuen musikwissenschaftlichen Mitarbeiter Tom Adler.
Im Januar 2013 wurde das mit spektakulären Medieninstallationen ausgestattete Musik(er)museum im Jagdschloss Graupa eröffnet. Unter der Leitung des Kurators Michael Hurshell entstand die heutige Dauerausstellung, die in sechs Räumen Wagners Lebens- und Schaffensweg in Sachsen bis 1850 vorstellt und dem Komponisten und seinen frühen Schaffensjahren ein zeitgemäßes Denkmal setzt. Die multimediale Ausstattung soll ein möglichst vielfältiges Erlebnis der Wagnerschen Klänge ermöglichen – und Wagner als Mensch, Komponist und Erneuerer des Musiktheaters gerecht werden. Das Publikum erhält einen emotionalen Zugang zu den Besonderheiten von Wagners Werken und zu seiner Klangvitalität. Dementsprechend ist auch das Ausstellungs-Motto zu verstehen: „Keine Angst vor Wagner! Oper ist ein Erlebnis!“
Schirmherr der Richard-Wagner-Stätten Graupa ist kein geringerer als der international gefeierte Wagner-Dirigent Christian Thielemann. Seine musikalische Leitung macht die beiden Dresden Ring-Zyklen zum Pilgerziel für Opernenthusiasten aus der ganzen Welt.