Hommage an Chopin: Aleksandra Mikulska am Sonntag im Jagdschloss Graupa
Die polnische Pianistin Aleksandra Mikulska ist am 2. Juni zu Gast im Festsaal der Richard-Wagner-Stätten Graupa. In ihrem Programm „Unter Blumen eingesenkte Kanonen“ präsentiert sie Werke von Frédéric Chopin, passend zum Romantik-Jahr 2024 zu Ehren des Malers Caspar David Friedrich.
Ehrlich und persönlich, so lässt sich Aleksandra Mikulskas Spiel treffend charakterisieren. In ihren Konzerten möchte die charismatische Pianistin fremde Welten aufschließen und in kompletter Hingabe die Menschen berühren – ob mit der Musik von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Franz Liszt oder ihrem Landsmann Frédéric Chopin, mit dem sie besonders verbunden ist.
In Chopins Heimat Warschau aufgewachsen, entwickelte Aleksandra Mikulska schon als Kind eine große Liebe zu dessen Klaviermusik. Den Chopin-Wettbewerb, bei dem sie 2005 als beste polnische Pianistin ausgezeichnet wurde, verfolgte Aleksandra Mikulska zunächst im Fernsehen. In einer kleinen Plattenbauwohnung im zehnten Stock, in der kaum Platz war für ein Klavier.
Auf der Suche nach Freiheit und neuen interpretatorischen Impulsen zog es Aleksandra Mikulska für die musikalische Ausbildung erst nach Mannheim, dann für das Studium nach Karlsruhe (bei Peter Eicher), das italienische Imola (Lazar Berman, Michel Dalberto) und Hannover (Arie Vardi). Wichtige Impulse erhielt sie zudem in Meisterkursen bei Diane Andersen, Kevin Kenner, Andrzej Jasinski und Lev Natochenny.
Konzerte zu spielen bezeichnet Aleksandra Mikulska als Leidenschaft. Sie trat gemeinsam mit renommierten Orchestern unter der Leitung von Michael Sanderling, Pawel Przytocki, Kaspar Zehnder, Johannes Schlaefli, Stefan Fraas, Philippe Bach und anderen namhaften Dirigenten auf – unter anderem im Wiener Musikverein, Brucknerhaus Linz und der Zürcher Tonhalle. Regelmäßig ist sie Gast bei internationalen Festivals, wie dem MDR Musiksommer, dem Liszt Festival Raiding, dem Bodenseefestival, dem Usedomer Musikfestival oder der Styriarte.
Die deutsch-polnische Zusammenarbeit ist Aleksandra Mikulska ein Herzensanliegen. Sie ist Präsidentin der Chopin-Gesellschaft in Darmstadt, setzt sich für die Förderung des Nachwuchses ein und macht sich zudem für die Wiederentdeckung weniger bekannter Komponisten aus ihrer Heimat stark. So bringt Aleksandra Mikulska ihre polnischen Wurzeln mit hierzulande selten gespielter Musik von Komponisten wie Julian Fontana, Miłosz Magin, Artur Malawski und Karol Szymanowski zum Ausdruck.
Neben dem Solorepertoire, dem sie sich in erster Linie widmet, entdeckte sie bereits in jungen Jahren ihr Interesse an kammermusikalischen Besetzungen – etwa mit den Violin- und Cellosonaten von Johannes Brahms und den Klavierkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin, denen sich Aleksandra Mikulska gern in experimentellen Fassungen für kleinere Ensembles nähert.
Großes Interesse zeigt sie außerdem an den Liedern der polnischen und deutschen Romantik. Für ihr jüngstes, bei GENUIN classics erschienenes Album "Reflections" kombinierte Aleksandra Mikulska zwei Schlüsselwerke des romantischen Klavierrepertoires: die beiden Sonaten in h-Moll von Frédéric Chopin und Franz Liszt. Aleksandra Mikulska lehrt als Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.