Gartenstraße bleibt auch für Radfahrer Einbahnstraße – Der Oberbürgermeister gibt die Einbahnstraße nicht beidseits für Radfahrer frei
Diese wurde im Verkehrsentwicklungsplan als Verbindungsstraße zwischen Bahnhof und Innenstadt für den Radverkehr als besonders wichtig eingestuft.
Die Öffnung für Radfahrer in Gegenrichtung wäre unter Beachtung der vorhandenen Fahrbahnbreiten grundsätzlich möglich und sollte vorerst im Rahmen eines Verkehrsversuches umgesetzt werden.
Um die erforderliche Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wäre es notwendig gewesen, in den Kreuzungsbereichen für das Ein- und Ausfahren des Radverkehrs größere Flächen freizuhalten. Dafür hätten hier 6 von insgesamt 86 Stellplätzen entfallen müssen. Zudem könnte die Sicht durch Ein- und Ausparkvorgänge eingeschränkt sein, sodass der Oberbürgermeister der Stadt Pirna sich gegen den Verkehrsversuch ausgesprochen hat.
Hintergrund:
Seit dem vergangenen Jahr hat die Stadt Pirna ausgewählte Einbahnstraßen für den Radverkehr auch in Gegenrichtung freigegeben. Damit entstehen für Radfahrer weitere direkte Verbindungen, wo bisher Umwege in Kauf genommen oder bisher stark befahrene Hauptstraßen benutzt werden mussten. Diese Veränderungen im Straßenverkehr sind Teil der geänderten Regelungen im Straßenrecht. Einbahnstraßen sollen künftig generell für Radfahrer in Gegenrichtung freigegeben werden, sofern es keine objektiven Hinderungsgründe gibt, zum Beispiel dort, wo Straßen zu eng sind. Die Verkehrsbehörde verspricht sich damit auch die Vermeidung des Radverkehrs auf Gehwegen. Diese Entwicklung geht in Deutschland auf eine Testphase zwischen den Jahren 1997 und 2000 zurück, die als Forschungsvorhaben der Bundesanstalt für Straßenwesen zur Verkehrssicherheit durchgeführt wurde. Man kam damals zum Ergebnis, dass sich die Öffnung von Einbahnstraßen nicht negativ auf die Verkehrssicherheit auswirkte. Die Entwicklung der Unfallzahlen, der Unfalldichte und der Unfallfolgen wurde tendenziell sogar als positiv gewertet.