Der Krieg ist vorbei, und es ist Frühling: Erinnerungen an Gisela Steineckert und Eva Strittmatter. Lesung und Gespräch mit Biografin Dr. Irmtraud Gutschke
Der 8. Mai 1945: Das Ende eines mörderischen Krieges. Und sie waren jung, voller Hoffnungen auf die Zukunft. Beide 15 Jahre alt und voller Träume. Schweres lag hinter ihnen. Gisela Steineckert stammte aus elenden Verhältnissen, und kam nicht auf die Idee zu studieren. Eva Strittmatter wollte das unbedingt. Auf verschiedenen Wegen kamen beide zur Literatur – und hatten Rückenwind, weil die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der DDR Gesetz war. Sich aber persönlich durchzusetzen, war immer noch schwer. Irmtraud Gutschke hat mit beiden Schriftstellerinnen ausführliche Gespräche geführt, wird davon erzählen und auch aus ihren Büchern „Gisela Steineckert. Das Leben hat was“ und „Eva Strittmatter. Leib und Leben“ lesen.
Eva Strittmatter sagte über die genannte biografische Arbeit von Irmtraud Gutschke: "So ausführlich habe ich noch nie über mich selbst gesprochen: über meine Kindheit, mein Leben mit Erwin und über mein Schreiben.".
Gisela Steineckert, die für Dirk Michaelis "Als ich fortging", für Frank Schöbel "Komm, wir malen eine Sonne" und über tausend weitere Lieder geschrieben hat, lässt Gutschkes oben genanntes biografische Werk und die Lebensbetrachtung enden mit: "Weiteratmen, ganz langsam. Und danke sagen. War schön."
Dr. Irmtraud Gutschke, 1950 in Chemnitz geboren, publizierte seit 1971 unzählige Texte über Autorinnen und Autoren und ihre Werke. 1976 promovierte sie in Berlin über "Mensch und Natur im Schaffen Aitmatows". Daraus erwuchs 1986 der Essayband "Menschheitsfragen, Märchen, Mythen".
(aus dem Klappentext: Irmtraud Gutschke: Gisela Steineckert. Das Leben hat was. Berlin: Das Neue Berlin, 2013)
Über die junge KLASSIK-Reihe:
Neben Krimi-Nächten, Events und weiteren Mitmach- und Beteiligungsformaten richtet sich die junge KLASSIK-Reihe der StadtBibliothek Pirna an Literatur-Fans, die es schon immer waren oder erst noch werden wollen. Ausgewählte DDR-Literatur gehört zweifelsohne zu den Werken, auf die die Bibliothek aufmerksam machen möchte. Mit Veranstaltungen, die Autorinnen und Autoren vor dem Vergessen bewahren oder aus dem Unbekannten hervorholen wollen, wird hoffentlich Begeisterung geschürt und langfristig geteilt. Gäste hören einfach zu, lassen sich inspirieren und lesen bestenfalls weiter, immer wieder.