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Vergangene Ausstellungen

2022-23: Sinnbilder in Stein

2023 feierten wir zehn Jahre Pirnaer Skulpturensommer mit der Ausstellung „Sinnbilder in Stein“. Dank der Zwingerbauhütte Dresden, den Sandsteinwerke Pirna und sechszehn zeitgenössischen Bildhauern und Bildhauerinnen aus Deutschland wurden originale Barockwerke wie Putti und mythologische Figuren Steinskulpturen der Gegenwart gegenübergestellt. Dadurch entstanden besonders reizvolle Spannungslinien zwischen den Skulpturen, aber auch tiefe Sinnbilder, die die äußerlichen Erscheinungen und das innere Wesen des Mensch-Seins beleuchteten. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Material Stein.

Teilnehmende: Lothar Beck, Marguerite Blume-Cárdenas, Ralf Ehmann, Konstanze Feindt Eißner, Ursula Güttsches, Knut Hüneke, Matthias Jackisch, Susanne Knorr, Peter Makolies, Emerita Pansowová, Joachim Sauter, Michael Schoenholtz, Klaus Schwabe, Jörg Steinert, Bernd Stöcker, Werner Stötzer.

Mit Werken aus dem Dresdner Zwinger von Paul Egell, Christian Kirchner, Johann Joachim Kretzschmar, Balthasar Permoser.

Zur Ausstellung ist ein Begleitkatalog mit einer Einführung von Dr. Marius Winzeler erschienen.

2020-21: Die Dresdner Bildhauerschule von Ernst Rietschel bis heute

Im Jahr 1832 tritt Ernst Rietschel die Professur an der Kunstakademie Dresden an und begründet damit die Dresdner Bildhauerschule. Der Pirnaer Skulpturensommer 2021 ist die erste Ausstellung, die bekannte Lehrerpersönlichkeiten in Ihrem Wirken an der Dresdner Kunsthochschule zusammen in einer Schau vorstellt. Dabei zeichnen sich Themen wie Macht und Ohnmacht, Zerstörung und Aufbau, Tugenden und Abgründe des Mensch-Seins bis hin zu Verehrung von Persönlichkeiten ab.

Nach der Zeit der Schüler Rietschels, zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind immer wieder neue Strömungen in die Kunst eingeflossen. Der Einfluss Auguste Rodins, der Expressionismus oder die Neue Sachlichkeit prägten die Bildhauerei. Nach dem zweiten Weltkrieg mit dem geteilten Deutschland entsteht wiederum eine schwer zu fassende Zeit mit zwei verschiedenen Kunstauffassungen in West und Ost, die sich nach der Wiedervereinigung 1989 im Lehrkörper der Dresdner Hochschule für Bildende Kunst gegenüberstanden.

Zur Ausstellung ist ein Begleitkatalog erschienen.

 

2019: Das Tier – Sinnbild des Göttlichen

Seit jeher üben Tiere auf den Menschen eine große Faszination aus. Für ihn verkörpern sie Qualitäten und Dimensionen des Göttlichen. In kultischen Ritualen wurden Tiere zu Platzhaltern für die Anwesenheit der Gottheit. In künstlerischen Darstellungen fungieren sie als göttliche Sinnträger ganz besonderer Intensität. Aber wieso gilt gerade das Tier als Sinnbild des Göttlichen?

Der Skulpturensommer 2019 versuchte sich diesem Thema zu nähern und präsentiert in den Bastionen der Festung Sonnenstein Tierskulpturen von der beginnenden Moderne um 1900 bis heute. Durch die über 80 Werke von mehr als 20 Bildhauern wurde die große Formenvielfalt sichtbar, die das Tierreich im Gegensatz zur menschlichen Darstellung hat. Künstler wie Gaul, Wimmer oder Marks als Stellvertreter der klassischen Moderne traten in Dialog mit den Darstellungen der heutigen Zeit, repräsentiert durch die Bildhauer Grunert, Schwarzbach, Grzimek und weitere. Benutzten die Bildhauer des 20. Jahrhunderts noch traditionelle Materialien, trauen sie sich heute zunehmend an neue Materialien heran, wie: Holz, Stoff, Draht, Restmaterialien, Pappen, Papiere, Kunststoffe oder Metalle. Dabei entsteht neben der Formreduktion ein ganz besonderer Reiz, der das Fühlen des Betrachters anregt.

Begleitet von einem attraktiven Rahmenprogramm mit Führungen und Wandelkonzerten konnten Besucher die einmalige Atmosphäre dieser Freiluftausstellung vom 5. Mai bis zum 29. September 2019 erleben. Passend dazu wurden im StadtMuseum Pirna ab Juni Kleinplastik und Grafiken gezeigt. Das Tandem der grenzüberschreitenden Ausstellung, war ab Juni im Schloss der tschechischen Partnerstadt Děčín zu sehen.

2018: Hans Scheib – Spiel, Symbol und Fest

Hans Scheib gehört zu den wichtigsten deutschen Holzbildhauern der Gegenwart. Er wurde 1949 in Potsdam geboren, ist in Berlin aufgewachsen und studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seit 1976 ist er als freiberuflicher Bildhauer in Berlin tätig.

Hans Scheibs skulpturales Werk ist in vielerlei Hinsicht vielfältig, sein Stil aber unverwechselbar. Er arbeitet immer mit Blick auf die eigene Intuition – stets überraschend im Ergebnis. Nicht wenige seiner Arbeiten entstanden vor mythologischem Hintergrund in ganz persönlicher Interpretation des Künstlers. Bemerkenswert ist, wie die im Ausdruck expressiven bis feinsinnigen, oft farbig gefassten Figuren von Scheib, den Dialog mit der archaischen Festungsarchitektur des Pirnaer Schlosses aufnehmen und diesen dominieren.

2017: Zu Ehren von Käthe Kollwitz

Der Skulpturensommer 2017 verband zum dritten Mal die beiden Partnerstädte Děčín und Pirna miteinander.

Einzigartig sind dabei auch die Ausstellungsorte: Die Bastionen der ehemaligen Festung Sonnenstein in Pirna bilden mit ihrer alten – beinahe archaisch anmutenden – Architektur und den vor Millionenjahren gewachsenen Sandsteinwänden einen besonderen Raum für Skulptur – jenseits des museal Gewohnten. Der Rosengarten auf Schloss Děčín ist wiederum ein Kleinod barocker Gartenarchitektur, wo Skulpturen schon immer beheimatet sind.

Anlässlich des 150. Geburtstags von Käthe Kollwitz waren etwa 80 figurale Werke von 20 BildhauerInnen aus drei Ländern zu sehen, die zum Nachdenken über die Vielfalt des Menschseins in all seiner Größe, aber auch Verletzbarkeit, anregen sollten. Darunter Arbeiten großer deutscher Künstler wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Gustav Seitz, Will Lammert, Fritz Cremer und auch Waldemar Grzimek. Um sie gruppierten sich Exponate zeitgenössischer Bildhauern und Bildhauerinnen, mit dabei waren Helmut Heinze, Matthias Jackisch, Marguerite Blume-Cárdenas, Emerita Pansowová, Sabina Grzimek, Margret Middell, Susanne Rast, Christa Sammler, Ingrid Baumgärtner, Ralf Ehmann, Taru Mäntynen, Franziska Schwarzbach, Jitka Kůsová, Bernd Stöcker und Peter Makolies.

2016: Wahlverwandschaft

Bereits zum vierten Mal wurden in den Sommermonaten figürliche Bildwerke in den historischen Wehranlagen der ehemaligen Festung Sonnenstein gezeigt.  Dieses Mal konnten das Gerhard Marcks Haus Bremen, das Georg-Kolbe-Museum Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen Chemnitz und viele private Leihgeber gewonnen werden, zum Thema „Wahlverwandtschaft“ Arbeiten aus ihrem Besitz auszuleihen. So traten mit Richard Scheibe, Gerhard Marcks, Waldemar Grzimek, Christian Höpfner und Marianne Dietz drei Bildhauergenerationen mit ihren Arbeiten in einen nie dagewesenen Dialog. Inmitten der wuchtigen Mauern der alten Wehranlage, den tiefen Abgründen gen Elbe entlang der Wehrgänge und den umrahmenden Baumwipfeln entfalteten sie einen ganz eigenen Klang.

2015: Begegnung

Aller Anfang dieser Ausstellung liegt in den einmaligen räumlichen Gegebenheiten der Festungsarchitektur der Stadt Pirna, sowie der besonderen Architektur des Schlosses und des Schloßgartens in Decin. Dort entstand die Idee, diese Flächen für jährliche Skulpturenausstellungen zu nutzen. So können in den Sommermonaten Besucher nicht nur in einen Dialog mit den Plastiken treten, sondern auch die Geschichte dieser Orte, ihre Bauarchitektur, aber auch die wunderbaren Ausblicke in die Natur erleben und genießen.


Es ist der Verdienst des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Stadt Pirna, dass dieser Schatz der historischen Sandsteinstadt im Rahmen der Schlosssanierung gehoben und wieder hergerichtet werden konnte. Dadurch kann Pirna mit Künstlern aus ihren Partnerstädten und insbesondere mit Děčín und in den dort befindlichen Schlossanlagen eine Ausstellung wagen, die Orte und Menschen miteinander verbindet und Raum für Begegnung schafft.

Die über 90 Skulpturen – etwa 60 waren in Pirna zu sehen, weitere 30 in Děčín, stammten von 15 Bildhauer/-innen aus vier Ländern. Die Künstler der Partnerstädte Pirnas kamen aus Varkaus in Finnland, Bolesławiec in Polen, Děčín in Tschechien sowie Reutlingen und Remscheid in Deutschland. Mit ihnen konnten die Kuratorinnen den Versuch unternehmen, ganz unterschiedliche Handschriften und Schulen in einer Ausstellung zusammenzuführen. Diese zeigten, wie vielfältig das Thema „Begegnung“ umgesetzt werden kann, beispielsweise in der Begegnung mit dem eigenen Ich, dem Kind, dem Tier, dem Tod, dem Anderen. Dass dabei genügend Raum blieb, die Figuren von allen Seiten zu umgehen. Sie aus der Ferne oder aus der Nähe zu betrachten, aber auch in Dialog zueinander zu setzen, ist  wiederum den besonderen räumlichen Gegebenheiten zu verdanken.

2014: Matthias Jackisch – StrandStein

Unglaublich reizvoll für den Betrachter ist vor allem das Erlebnis, Kunstwerke im Innen- und Außenraum zugleich betrachten zu können. Auch der Künstler Matthias Jackisch nutzte im Rahmen des Skulpturensommers 2014 die räumlichen Möglichkeiten der Bastionen, um jede seiner Skulpturen für sich erlebbar zu platzieren oder aber mehrere Skulpturen in Kontarst zueinander zu setzen. In Ruhe konnte der Betrachter das inszenierte Miteinander von lebendigen, sandsteinernem Hintergund mit eignener Geschichte und der Skulptur genießen und in Hinsicht auf das Ausstellungsthema „Strandstein“ ergründen.

2013: Fragen verboten – Annäherungen an Richard Wagners Lohengrin

Auch der erste Pirnaer Skulpturensommer blieb vom Juni-Hochwasser der Elbe leider nicht verschont und so mussten die liebevoll in den Schaufenstern der Altstadt platzierten Plastiken, ebenso wie die Händler, der Flut weichen. Ein Großteil der Ausstellungsstücke war weiterhin in den eindrucksvollen Räumlichkeiten der Bastionen zu sehen.

Ganz im Sinne des Fragezeichens konnten sich alle Freunde der bildenden Kunst in diesem Sommer von den Bastionen des Pirnaer Schlosses aus durch die Altstadt schlängeln und verschiedene Skulpturen unter dem Motto „Fragen verboten!“ ergründen. Wenngleich das Motto den Besuchern das Fragen verbietet, waren diese doch ausdrücklich dazu aufgefordert, das Verbot zu überschreiten: Nur die Frage schafft Raum für neue Erkenntnisse.