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Pirnaer Erhebungsstelle startet ins Zensus-Jahr 2022 – Weiterhin Interviewer für Volksbefragung gesucht

Seit Jahresbeginn stellt die Stadt Pirna eine von landesweit 48 Erhebungsstellen für den Zensus 2022. Zu finden ist die Erhebungsstelle am Markt der Stadt Pirna gegenüber dem Rathaus.

Um eine datenschutzgerechte Erhebung sicherzustellen, wurde spezielle Computertechnik im Auftrag des Statistischen Landesamtes in den Räumen installiert und ein von der Verwaltung getrenntes Datennetz eingerichtet. Die Computer sind in ein landesweites Netzwerk integriert, welches den sicheren und reibungslosen Transfer von Daten zwischen dem Statistischen Landesamt und den einzelnen Erhebungsstellen gewährleisten soll.

Was ist der Zensus?
Die Zensuserhebung soll herauszufinden, wie viele Menschen wirklich in Deutschland leben, wie sie wohnen, wie sie arbeiten und vieles mehr. Aus diesem Grund besteht der Zensus zum einen aus einer Haushaltsstichprobe, welche durch die Erhebungsstelle vor Ort durchgeführt wird und eine Personenerhebung darstellt, zum anderen aus der Gebäude- und Wohnungszählung, die aber durch das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen bearbeitet wird.

Wofür ist der Zensus gut?
Anhand dieser konkreten Zahlen wird es künftig möglich sein, unsere Zukunft effektiver zu gestalten und besser auf die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen zuzuschneiden. Er ist Grundlage für viele wichtige Entscheidungen in den Bereichen Infrastruktur, Verkehr, Raumplanung, Integration und Soziales, bspw. sollen Kindergärten da gebaut werden, wo sie benötigt werden und der kommunale Finanzausgleich so genau wie möglich bemessen werden. Weit über 100 gesetzliche Regelungen beziehen auf Bundes- und auf Landesebene die variable Einwohnerzahl zur Berechnung von Steuern, Abgaben und Anzahl von Gremiensitzen mit ein (bspw. die Berechnung von Wahlkreisen). Aussagekräftige Statistiken sind nicht einfach zu erstellen und der Sinn solcher Berechnungen erschließt sich dem Einzelnen nur schwer. Für eine verantwortungsbewusste Entscheidungsfähigkeit eines Staatswesens, welches sich mitten im „Demografischen Wandel“ befindet, sind belastbare statistische Angaben jedoch eine notwendige Voraussetzung.

Wie läuft der Zensus ab?
Mittels verschiedenster Datenquellen (Arbeitsagentur, Landesvermessungsbehörden sowie den Meldestellen der Kommunen) stellen die statistischen Landesämter ein Anschriftenregister zusammen. Aus diesem Anschriftenverzeichnis werden durch eine automatisierte Zufallsauswahl ca. 10% der Bevölkerung ausgesucht und ab Mitte Mai durch den für sie zuständigen Interviewer zunächst per Post kontaktiert. Anschließend wird ein Termin für die Befragung vereinbart. Dabei tritt der Erhebungsbeauftragte nicht in die eigene Wohnung ein. Wenn der Interviewer sein Interview abgeschlossen hat, übergibt er die Informationen der örtlichen Erhebungsstelle, welche die Ergebnisse auf Vollständigkeit prüft und dann über ein gesichertes Netzwerk an das Statistische Landesamt übermittelt.

Wie sicher ist die Durchführung der Befragung mit Interviewern?
Nach Abwägung der Alternativen haben sich die Landesämter für Statistik für die Durchführung der Befragung mit Interviewern entschieden, weil dies vor allem eine Vereinfachung und zugleich eine Zeitersparnis für die zu befragenden Bürger darstellt. Diese Art der Datenerhebung ist zudem sicher, weil die Interviewer zuvor intensiv geschult und auf das Statistikgeheimnis und die Einhaltung des Datenschutzes unter Verweis auf mögliche Geld- und sogar Freiheitsstrafen bei Missachtung dieser Rechtsgrundlagen verpflichtet werden. Bürger, welche sich in Anwesenheit des Interviewers unsicher fühlen, können einen anderen Interviewer anfordern. Die Interviewer können sich mit einem offiziellen Dokument ausweisen. Diesen Nachweis können und sollten auskunftspflichtige Bürger jederzeit von den Interviewern einfordern. Das aktuelle Zensusgesetz sieht eine Auskunftspflicht vor.

Interviewer gesucht
Eine der Hauptaktivitäten der Erhebungsstelle ist derzeit weitere Freiwilligen anzuwerben und aufzunehmen, welche ab Mai als Interviewerinnen und Interviewer die Haushaltestichprobe durchführen. In dem Erhebungsgebiet der Erhebungsstelle Pirna (Pirna, Heidenau, Dohma, Struppen, Rathen, Königstein, Gohrisch und Rosenthal-Bielatal) werden insgesamt knapp 100 Interviewer benötigt, um die Volkszählung fristgemäß durchführen zu können. Besonders in Pirna und Heidenau werden noch Interviewer gesucht.

Die Interviewer sind für einen Auftrag zuständig, der ca. 100 auskunftspflichtige Personen umfasst (bspw. hat aber ein Mehrfamilienhaus schon 10 oder mehr Auskunftspflichtige). Bei diesen Personen kündigt sich der Erhebungsbeauftragte zunächst schriftlich an und führt zum Termin ein kurzes persönliches Interview durch. Wenn der Auskunftspflichtige die Befragung online beantworten möchte, übergibt der Interviewer lediglich die Online-Zugangsdaten und vermerkt das auf dem dann leeren Fragebogen. Nach Abschluss des Auftrages übergibt er diesen der Erhebungsstelle. Voraussetzungen zur Ausübung der Tätigkeit sind u.a. Volljährigkeit, Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit sowie gute Deutschkenntnisse.

Das Engagement als Interviewerin oder Interviewer ist ehrenamtlich. Für einen wie oben beschriebenen Auftrag erhalten sie jedoch eine Aufwandsentschädigung von durchschnittlich 450 Euro. Fahrtkosten werden unabhängig davon zusätzlich erstattet. Die Aufwandsentschädigung ist einkommenssteuerfrei. Bei Bedarf können auch gern mehrere Aufträge angenommen werden.

Wenn Sie die örtliche Erhebungsstelle in Pirna als Interviewerin oder Interviewer beim Zensus 2022 unterstützen möchten oder weitere Fragen zur Tätigkeit haben sollten, können Sie sich unter den nebenstehenden Kontaktdaten bei der örtlichen Erhebungsstelle melden.