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Bomben auf Pirna – Wer hat Bilder von den Opfern?

Vor 75 Jahren, am 19. April 1945, war die Stadt Pirna Ziel eines Bombenangriffs. 115 viermotorige Bomber des 4. Kampfgeschwaders der amerikanischen Luftflotte starteten mit dem Auftrag, insbesondere die Eisenbahnanlagen einschließlich der kombinierten Eisenbahn-Straßenbrücke über die Elbe zu zerstören.

Die Bomber flogen in Staffeln zu neun oder zehn Flugzeugen. Innerhalb einer Viertelstunde gab es drei Angriffswellen, in denen 337 Tonnen Bomben über Pirna abgeworfen wurden. In den angrenzenden Wohngebieten starben auf Pirnaer und Copitzer Seite über 200 Menschen. Bis heute erinnert sich die Kriegskindergeneration an das schreckliche Erlebnis.

Das StadtMuseum Pirna hat in den zurückliegenden Jahren viele Erinnerungen zusammengetragen und das Geschehen dokumentiert. Bereits im Jahr 2015 war der Angriff Thema einer Sonderausstellung.  Gegenwärtig wird an einem Ausstellungs- und Publikationsprojekt zum Kriegsende gearbeitet. Dabei soll noch stärker der Opfer gedacht werden. Die Sonderausstellung, die im Jahr 2020 eröffnen soll, ist Ergebnis aus über 60 Zeitzeugeninterviews und lässt die Generation der Kriegskinder aus Pirna und der Umgebung zu Wort kommen, die oft über Jahrzehnte geschwiegen hat. Persönliche Dokumente und Alltagsgegenstände berichten von unterschiedlichen Kindheitserfahrungen und geben damit Einblicke in das tägliche Leben zur Kriegs- und Nachkriegszeit.

Für die Publikation werden darüber hinaus Bilder von den Opfern gesucht. Am Angriffstag starben in Pirna Kinder und Jugendliche, Frauen, deren Männer an der Front waren und alte Menschen. Manchmal wurden ganze Familien ausgelöscht, beispielsweise die Familie des Zahnarztes Dr. Rudolf Flössel in der Grohmannstraße. Wer besitzt Fotografien, die diese Menschen und ihre Familien zeigen und kann sie dem Museum leihweise zur Verfügung stellen? Gibt es noch Nachfahren, die solche Bilder besitzen? Über eine Kontaktaufnahme freut sich René Misterek im StadtMuseum Pirna (telefonisch unter 03501 / 556 461 oder per E-Mail an stadtmuseum@pirna.de).